2017
wird Rosarot
Immer halbjährlich ist Berlin
Fashion Week. Aber was ist das und wo ist das? Klar, in Berlin,
dennoch erlebt man häufig, dass Damen in Berlins Straßen stehen und
fragen wo es denn zur Fashion Week geht.
Und da fängt es schon an. Die
Fashion Week ist ein Begriff für die vielen Messen und Events die
gleichzeitig in dieser Woche stattfinden und die ausschließlich für
Fachbesucher und Influencer sind. Die Öffentlichkeit erlebt die
Fashion Week als glamourös, mit ihren edlen Designer-Roben und Roter
Teppich-Momente. Die Realität eines Fachbesuchers ist etwas
ernüchternd, mit Stress verbunden, der am Ende aber doch Spaß
macht.
Als Fachbesucher muss ich
zunächst planen. Welche Messen besuche ich, welche Events und welche
Modenschauen?
Modenschauen sind eher für
Presse und Influencer interessant, wenn die hübsch gestylten Models
über den Laufsteg laufen. Aufwendigst präsentieren die Designer
ihre neue Kollektion, ihr Herzblut, der Welt. Was sind die neuen
It-Teile der nächsten Saison und wer sitzt in der ersten Reihe? Das
ist die Glamourseite der Fashion Week.
Für meinen Teil, komme ich gern
mit den Designern direkt ins Gespräch. Dafür sind Events und Messen
ideal. Was bewegt die Kollegen zur Zeit am meisten und welche
Erfahrungen können wir untereinander austauschen?
An meinem ersten Tag auf der
Fashion Week besuchte ich ein Presse und Modeblogger Event im
Prenzlauer Berg, dass eine meiner Freundinnen aus der PR- Branche
organisierte. Die PR-Leute erkennt man immer daran, dass sie die
schon völlig verhungerten Pressevertreter, die den ganzen Tag von
Termin zu Termin huschen, zum Buffet führen und ihnen während sie
noch kauen genau erklären worum es bei der Kollektion geht und was
er am besten fotografieren könnte. Nach ihrem Vortrag stellen sie
ihm dann die Designer vor, um ein kleines Interview zuführen. Dort
traf ich nach dem neusten Fashion-Tratsch auch die Designerin von
Vive Maria, die zwischen Kaffee und Cupcakes auf gute Verkäufe
hoffte, die parallel im Showroom stattfanden. Sie erzählte mir, dass
manche Sachen, auch einige ihrer Lieblingsdesigns, manchmal gar nicht
produziert werden, wenn die Anzahlen an Bestellungen nicht
ausreichen. Das ist manchmal hart, wenn es nicht mehr um die
modischen Schöpfungen sondern um die Verkaufszahlen geht und sie hat
da oftmals kein Einfluss drauf. So etwas höre ich oft von Labels die
schon etwas größer sind. Abgesehen davon fand ich ihre Kreationen
die in dieser Saison erhältlich sind schon einmal ganz bezaubernd.
Ruck zuck war mein Anreisetag in Berlin dann auch schon vorbei.
Der zweite Tag auf der Fashion
Week war für mich Messetag.
Ich besuchte die riesige
Modemesse „Premium Berlin“. Am Eingang des Komplexes von mehreren
Messehallen, begrüßten mich riesige, rote Hasen. Die knallige
Dekoration gehörte zum diesjährigen Corporate Design der Messe, die
sich von Mal zu Mal überbieten zu wollen scheint. Erst wusste ich
nicht wonach ich eigentlich schauen sollte. Auf Messen schaue ich
immer nach Essencen für die nächste Saison. Und dann war er da, der
rosa Pumps von Stine Goya. Die dänische Designerin hat eine tolle
Kollektion mit einem zarten Altrosa als Grundton entworfen und ich
liebe es! Viel spannender war es dann aber dass es sich immer
häufiger auf der Messe wiederholte. Da war es mir klar, 2017 wird
rosarot.
Als kleines It-Piece sind Batches aufgefallen. Die dürfen
auf vorallem sportlicher Streetwear nicht fehlen. Das können dann
auch gern welche in Insektenform sein, die ähnlich oft auf der Messe
als Motiv zu erblicken waren. Kleine Bienen, Schmetterlinge und bunte
Käferchen dürfen gern unsere Garderobe zieren. Ladys und Gentleman,
unsere neuen Eulen, Füchse und Katzen, sind jetzt Bienen und
Schmetterling. Alle die überall irgendwelche Deko Eulen rumstehen
haben, verstehen mich.
Nach einem langen Messe-Aufenthalt braucht man
dann auch wieder etwas zur Entspannung. Die Füße taten weh und der
Magen hing im Keller. Es ging weiter mit meiner Begleitung Anna zur
Hash MAG Blogger Lounge. Das ist genau das wonach es klingt. Eine
Lounge zum Entspannen, unterhalten und Hashtags in die Welt hinaus
schicken. Dieses mega Werbeevent benutzen Firmen aller Art um
Influencer und Blogger und deren Reichweiten auf all ihren Social
Media Kanälen abzufangen. Ein Foto neben der neusten Kollektion,
einmal Make up Auffrischen bei einen Beautyhersteller und den
neuesten It-Drink an der Bar konsumieren von einem bekannten
Sekthersteller. Dieses Mal gab es sogar Pizza von einem Berliner
Lieferanten. Wenn man dann den Konsummarathon begangen hat kommt man
dort völlig entspannt und gesättigt heraus und fühlt sich
generalüberholt. Gespräche sind dort aber etwas oberflächlich und
kühl. Alle sind eben mit Hashtags beschäftigt.
Weiter geht’s, denn zum Abend
habe ich mir noch den Green Showroom ausgesucht. Der steht für
nachhaltige und faire Mode, man kann auch sagen Slow Fashion oder Öko
Fashion. Dort findet man Designer mit denen ich mich gern
identifiziere. Oftmals findet man dort Einzelkämpfer mit besonderen
Ideen die dem Mainstream aus dem Weg gehen. Zur Messe gab es eine
Fashion Show die ich besucht habe. Das Konzept hier, die Modelle von
der Messe auch dann angezogen zu erleben. Dort zwischen den
Fotografen sitzend, traf ich dann eine Jugendliebe. Nicht was ihr
denkt. Es war eine Mode-Liebe. Von Abitur bis weit ins Studium und
manchmal auch heute, trug ich gern Chapati. Die Kollektionen
bestanden zu meist aus einem weichen Teddysamt in verschiedensten
Farben, gemischt mit Spitzen und Borten auf die Farbtöne abgestimmt.
Die Jacken und Mäntel hatten zu meist eine überlange Zipfelkapuze.
Optisch hatte das was von einer Elfe und ich liebte es. Und plötzlich
saß der Schöpfer neben mir. Wir verstanden uns super und tauschten
uns gleich über die neue Kollektion aus und wie es dem Label
inzwischen geht. Highlight!
Außerdem waren natürlich auch
Modelle aller „Ist das Kunst oder kann das weg?“, sowie sehr
schöne tragbare Mode auf dem Laufsteg zu sehen. Kurzum hatte ich
damit einen schönen Abschluss von meinen Tagen auf der Fashion
Week, die für mich dieses Mal sehr kurz aber gut gebündelt ausfiel.
Denn ihr wisst ja, 2017 wird rosarot und das trage ich nicht nur auf
dem Kopf, sondern auch im Herzen und musste ganz schnell wieder in
die Heimat.
Ich hoffe ihr hattet trotzdem
einen kleinen, informativen Einblick in die Modewelt.
Bis bald,
Eure Sarah Gwiszcz
Chapati |
Chapati |
Chapati |
Chapati |
Chapat |
Lanius x Kunert |
Lanius x Kunert |
Sleeging Gypsy |
Sleeging Gypsy |
C. Pauli |
C. Pauli |
Ist das Kunst oder kann das weg?
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