Sarah Gwiszcz

Sarah Gwiszcz:

                               Aufgewachsen im schönem Spreewald, Lübbenau Ot. Ragow
                               2007 Abitur im Paul-Fahlisch-Gymnasium Lübbenau 
                               2008 9 1/2 Monate Praktika und 2 Nähkurse später, 

                                         Aufnahme an der Akademie Mode & Design     
                               2010 Teilnahme am EU- geförderten Projekt "Sorbisch Modern"                               
                               2012 Bachelor of Arts an der Akademie Mode & Design Berlin
                               2012 Jugendprojekt-Leiterin "Zieh dir was an!"
                               2013 Preisträgerin "Kreativradar Brandenburg"
                               2014 Selbstständige Modedesignerin, Gründung: Sarah Gwiszcz - Modedesign 
                               2014 Gründung des Modelabels "Wurlawy"
                               2014 Atelier-Eröffnung in Lübbenau OT Ragow
                               2015 Fashion Week Debüt auf der Potsdam Now
                               2015 Eröffnung des Laden-Ateliers Wurlawy in der Straße des Friedens 18, Lübbenau

Bachelor Arbeit in Mode und Design von Sarah Gwiszcz


Die "Sorbische Calavera"

Nachdem ich mit meinen Kommilitonen das Projekt Sorbisch Modern gestaltet habe, thematisiere ich die wendisch, sorbische Tracht auch bei meiner Abschlusskollektion. Ziel: Erschaffen einer "Sorbischen Calavera"

Sorbsiche Calavera by Sarah Gwiszcz














































Die Calaveras

Am Dia de los Muertos, dem Tag der Toten in Mexiko sind die Calaveras überall zusehen. Die Skelette mit Persönlichkeit sind Figuren die aus diversen Materialien wie Pappmache oder Ton hergestellt werden und bunt angemalt werden. Sie werden meist in alltäglichen Situationen dargestellt. Tanzend, stolzierend, verspotten sie so den Tod. Die fröhlich, bunten Figuren und Darstellungen scheinen sagen zu wollen, dass der Tod keine große Sache ist. Während die meisten Kulturen solch knöchrige Figuren mit etwas furchterregendem assoziieren, fassen die Mexikaner sie als weniger bedrohlich auf. Die Calaveras sind auch alles andere als furchterregend. Überall sind fröhlich grinsende Skelette und Totenköpfe zu finden. Auf den Märkten und in den Schaufenstern der Geschäfte, Restaurants und Bäckereien sind sie in den verschiedensten Varianten zu sehen. Sie gehören zum Dia de los Muertos wie der Osterhase zu Ostern.  







































Geschichte einer jungen Sorbin (fiktiv) 

Ein sorbisches Mädchen lebt in einem kleinen Dorf in der Niederlausitz. Wie in allen Regionen Brandenburgs außerhalb des Speckgürtels von Berlin, hat die negative demografische Entwicklung hier ihre Spuren hinterlassen. Ihre Freunde haben die Gegend verlassen, weil sie hier keine Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Auf der Straße sieht sie fast nur alte Leute, Kinder und Jugendliche sind selten geworden. Die Gegend verödet zusehends. Der Teufelskreis begann mit dem Schließen der großen Betriebe wie dem Braunkohlewerk und dem Abriss der Kraftwerke. Die Arbeitslosigkeit liegt hier weit über dem Bundesdurchschnitt (ca.20 % zu ca.8 %). Die Lebensbedingungen für junge Familien werden immer unattraktiver. Als Beispiele sollen hier genannt werden, schlechte ärztliche Versorgung, weite Schulwege durch Schließung von Schulen, weit entfernte Einkaufsmöglichkeiten, Reduzierung des öffentlichen Nah-Verkehrs. Firmen bekommen keine Fachkräfte.
Dass diese Entwicklung aufgehalten oder gar umgekehrt werden kann, scheint der jungen Sorbin unrealistisch. Auch sie geht weg. Als Studentin erhält sie die Möglichkeit zu einem längeren Aufenthalt in Mexiko. Hier wird sie mit dem Dia de los Muertos, dem Tag der Toten konfrontiert. Dieses für die Mexikaner so wichtige Fest wirkt auf den europäischen Betrachter auf den ersten Blick obskur. Der Tod wird bei den Feierlichkeiten mit bunten Farben, Süßigkeiten und viel Freude zelebriert. Das kennt man aus dem europäischen Kulturraum so nicht. Schaut man hinter die Kulissen, erfährt man aber, dass das alljährlich stattfindende Fest einen wichtigen Teil der urmexikanischen Kultur konserviert hat, nämlich die Einstellung zu Leben und Tod, zu Stillstand und Veränderung und zu dem was ist, was war und was sein wird. Die Kraft, mit der die Mexikaner ihre Kultur erhalten beeindruckt die Sorbin zutiefst. (Der Tag der Toten wurde 2003 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.)
Die junge Studentin bekommt Heimweh und beschließt, diese Energie auf ihre geliebte Heimat zu transferieren.
Die Botschaft, der Tot ist nicht das Ende sondern ein neuer Anfang, soll die Menschen in Ihrer Heimat aufrütteln, nicht aufzugeben und wegzugehen, sondern Vorhandenes zu nutzen und weiter auszubauen. Die Attraktivität ihrer Heimat soll wieder steigen, nicht nur für Touristen, sondern auch für junge Familien, Industrie und Handwerk.
Sie entschließt sich zu einer außergewöhnlichen Reanimation der sorbischen Tracht. Der ungewohnte Anblick der Calavera-Totenköpfe im Zusammenspiel mit der normalerweise mit Tradition assoziierten Tracht soll schockieren und dabei Modernität nicht vermissen lassen. Krasse Gegensätze sollen genug Aufmerksamkeit erregen, um mehr Menschen zu inspirieren, über die Tracht als Symbol, eine scheinbar ausweglose Situation zu überdenken und einen Neuanfang zu wagen.

Sorbische Calavera by Sarah Gwiszcz


Graduate Fashion Show der AMD im Museum für Kommunikation in Berlin 25.02.2012

Reanimation - Sarah Gwiszcz

Links dazu:
                 forgive-me-fashion-lena-hoschek
                 metropolitan-circus.de
                 facebook.com
                 funkelfaden.de
                 europefashion.de
                 designer.glam.de
                 graduatefashion-germany.com
                 berlin.amdmag.de
                 graduatefashion-germany.com




 


Die komplette Modenschau unter: europefashion.de

Fotos:









 Fotos: Marcus Volkmarcusphoto

After Show


Sarah Gwiszcz mit ihren Sorbischen Calaveras













Beitrag von Gesine Kühne auf Radio Fritz über die Modenschau




Sorbische Calaveras im Spreewalddorf Lehde


Sorbische Calaveras auf der Spree

Sorbische Calaveras auf der Spree

Das neue Label "Wurlawy"
























-> Wurlawy

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